Zeit für den Austausch: Gemeinsam barrierefrei in die Zukunft fahren!
Mobilität
Barrierefreiheit
29/09/25

Zeit für den Austausch: Gemeinsam barrierefrei in die Zukunft fahren!

BOA: Barrierefrei, on-demand und autonom im öffentlichen Verkehr unterwegs – das ist das Ziel unseres BOA-Meetup, das wir gemeinsam mit der Interlink GmbH ins Leben gerufen haben. Denn diese Aufgabe ist nur gemeinsam mit allen Akteuren im ÖPNV zu schaffen – kollaborativ und mit innovativen Ideen.
Lesezeit 8 Minuten

Die Einführung autonomer On-Demand-Verkehre könnte der Schlüssel sein, um den öffentlichen Verkehr effizienter, nachhaltiger und für mehr Menschen zugänglich zu machen. Doch barrierefreie Lösungen entlang der gesamten Reisekette sind kein Selbstläufer: Von Fahrzeugkonzepten über virtuelle Haltestellen bis hin zur Kommunikation mit Leitstellen – es gibt viele Herausforderungen, die wir nur zusammen meistern können.

Dafür treffen wir uns einmal pro Quartal in einer virtuellen Runde, um uns praxisnah auszutauschen und zu vernetzen. Die ersten Meetups waren ein voller Erfolg. Über 50 Teilnehmende haben sich mit der Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr und der Integration autonomer Fahrzeuge auseinandergesetzt. Neue Teilnehmende sind herzlich willkommen.

Barrierefreiheit im ÖPNV: Der Status Quo

Wir müssen es mal ganz ehrlich sagen: Deutschland ist ein Flickenstaat – zumindest, was das Thema Barrierefreiheit im ÖPNV angeht. Vor allem gibt es einen großen Stadt-Land-Gap. Wer auf dem Land nicht selbst Autofahren kann, hat oftmals keinen Anschluss. Dazu gehören neben den Menschen mit Einschränkungen – zum Beispiel Seh- oder Höreingeschränkte oder Menschen im Rollstuhl – auch die älteren Menschen, die nicht (mehr) mit dem eigenen Auto fahren können.

Damit gibt es gleich zwei große Problemfelder in den ländlichen Gebieten: überhaupt einen öffentlichen Nahverkehr zu schaffen, der die Menschen zu ihren Wunschzeiten transportiert und einen barrierefreien Zugang für alle zu ermöglichen. On-Demand-Angebote – gekoppelt mit barrierefreien, digitalen Buchungsmöglichkeiten und Orientierungshilfen – zum Beispiel für digitale Haltepunkte – sind ein guter Lösungsansatz.

Wenn autonome Fahrzeugoptionen hinzukommen, ist auch das Personalproblem im ÖPNV lösbar. Aber gerade die kleineren Verkehrsverbünde sind mit der Entwicklung von gangbaren Wegen meist total überfordert. Und auch die größeren Verkehrsverbünde sehen sich einer Reihe von Problemen ausgesetzt, zum Beispiel mit flächendeckenden Optionen inklusive der Randbezirke. Genau hier setzt unsere BOA-Initiative an.

Warum haben wir die BOA Meetups ins Leben gerufen?

Sowohl wir von Innovation Natives als auch Interlink entwickeln seit Längerem Lösungen zusammen mit verschiedenen Verkehrsverbünden in Deutschland – auch im Doppelpack bei einigen Projekten. 
Dabei haben wir schnell festgestellt, dass sich ganz viele Verbünde mit dem Thema Barrierefreiheit beschäftigen. Aber: Die meisten davon sind auf sich allein gestellt. Um es mal salopp auszudrücken: Jeder kocht sein eigenes Süppchen und die deutsche Verkehrslandschaft ist stark fragmentiert. Es gibt einfach keine übergreifende Vernetzung, die allen das Leben leichter machen und für mehr Effizienz und Kostenersparnis sorgen würde. Das war für uns der Auslöser, um hier aktiv zu werden und ein Austauschformat für alle Akteure auf die Straße zu bringen.

Was sind unsere Ziele?

Unser Ziel ist klar: den barrierefreien Ausbau im öffentlichen Verkehr gemeinsam vorantreiben – mit frischen Ideen und kollaborativen Ansätzen. Um das zu erreichen, möchten wir die verschiedenen Akteure – Technik, Forschung, Mobilitätsanbieter und Nutzerverbände – vernetzen, um die Umsetzung barrierefreier Systeme zu fördern. Durch den offenen Austausch über Herausforderungen, Lösungen und Best Practices wollen wir gewährleisten, dass die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen in der Entwicklung neuer Mobilitätssysteme berücksichtigt werden. Dies fördert eine inklusive Mobilität, bei der alle Menschen – unabhängig von ihrer Behinderung – gleichberechtigt am öffentlichen Leben teilnehmen können.

Konkret wollen wir das in folgenden Schritten erreichen:

  • Erarbeitung eines gemeinsamen Verständnisses von Barrierefreiheit und Inklusion, das in Fachkreisen weitergetragen werden kann.
  • Vernetzung und Wissensaustausch zwischen verschiedenen Projekten, um wiederholte Diskussionen zu vermeiden.
  • Gemeinsamer Austausch über spezifische technische Lösungen, insbesondere für autonome Fahrzeuge und On-Demand-Verkehr.
  • Erstellung eines Anforderungskatalogs für barrierefreie, autonome Fahrzeuge und Standardisierung von Lösungen. Dieser Katalog ist insbesondere für die kleineren Verkehrsverbünde hilfreich, um das Thema zielgerichtet auf den Weg bringen zu können.

Wer ist alles dabei und wie kann ich teilnehmen?

In unserem BOA-Meetup kommen Akteure aus allen Bereichen zusammen, die entweder das Thema Barrierefreiheit verantworten und/oder aktiv an Lösungen arbeiten oder die selbst davon betroffen sind. Das sind:

  • Verkehrsunternehmen
  • Forschungseinrichtungen wie zum Beispiel Universitäten
  • Anbieter von technischen Lösungen
  • Beratungsunternehmen
  • Verbände von Menschen mit Behinderungen

Mitmachen statt mitlesen

Gehört ihr zu den Akteuren und möchtet gerne bei unserer Initiative mitmachen? Dann seid Ihr herzlich dazu eingeladen. Meldet euch gerne bei unserem Projektleiter Dominik Löw-Evans. Wir freuen uns auf euch!